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Nicole Engenhardt-Gillé ergänzt seit Jahresbeginn (2023) als Vorstand für Personal und ESG die Führung der freenet AG. Ihre Karriere im Unternehmen startete sie im Jahre 2000.

„Wir wollen unsere Stärken stärken.“

Nicole Engenhardt-Gillé über...

... ihre Karriere

Ich freue mich auf meine neue Aufgabe als Vorständin der freenet AG. Ich bin seit über 20 Jahren ein Teil der freenet, verantworte seit Langem den Personalbereich des Unternehmens und habe als Juristin die Abteilung Recht und Beteiligungsmanagement geführt. Mein Aufgabengebiet hat sich in diesem Jahr erweitert. Seit dem 1. Januar bin ich verantwortlich für alle Personalthemen, den Nachhaltigkeitsbereich (ESG) sowie alle Aufgaben der Aus- und Weiterbildung im stationären Shop-Geschäft.

... ihre Rolle als Vorständin im Unternehmen

Als Verantwortliche für den Personalbereich habe ich mich immer als Bindeglied zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Führungskräften und dem Vorstand verstanden. Nun haben Themen, die für die Zukunft des Unternehmens wichtig sind, ein eigenes Vorstandsressort – wie finden wir die Talente, die zu uns passen, wie entwickeln wir sie weiter, wie wollen wir zusammenarbeiten, um die besten Ergebnisse zu erzielen, und wie stellen wir uns auf, um langfristig als klimafreundliches Unternehmen einen positiven Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. All das sind Themen, die nicht allein die freenet AG beschäftigen, sondern alle großen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Es ist mir bewusst, dass ich nun als erster weiblicher Vorstand bei der freenet AG in der Öffentlichkeit eine gewisse Aufmerksamkeit erhalte. Aber inhaltlich geht es im Wesentlichen um die gleichen Aufgaben. Und diese als Vorständin gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen voranzubringen, finde ich großartig.

Wir arbeiten unverändert in flachen Hierarchien, sehr teamorientiert in einer Kultur des Miteinanders, mit offenen Türen, Freiräumen und der Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen.
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… ihren bisherigen „Footprint“ bei freenet

Wie für viele andere Unternehmen auch war die Pandemie eine Zäsur bei der Zusammenarbeit. Wir haben neue, flexible Arbeitsmodelle und -methoden eingeführt, die uns gut durch die Pandemie getragen haben. Mobiles Arbeiten ist jetzt Normalität oder die 4-Tage-Woche. Wir haben agile Methoden eingeführt, arbeiten mehr in flexiblen, zeitlich begrenzten Projektteams.

Es geht mir jetzt darum, den erfolgreichen Weg fortzuführen, den wir bei der freenet AG eingeschlagen haben. Heute überlegen wir, welche Ideen wir ausprobieren, um in Zeiten des Arbeitnehmermangels noch stärker als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Gleichzeitig bieten wir unseren Beschäftigten auch in Krisenzeiten ein gehöriges Maß an Beständigkeit und einen sicheren Arbeitsplatz. Inzwischen haben wir an fast allen Standorten Personalverantwortliche und damit einen sehr guten Blick dafür, was die 3.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den verschiedenen Regionen bewegt.

… Kultur und Vielfalt im Unternehmen

freenet hat sich ungeachtet seiner Größe und Erfolge über zwei Jahrzehnte eine Start-up-Mentalität bewahrt. Wir arbeiten unverändert in flachen Hierarchien, sehr teamorientiert in einer Kultur des Miteinanders, mit offenen Türen, Freiräumen und der Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen. Ich finde, wir sind ein sehr sympathisches Unternehmen! Dazu trägt auch eine für freenet selbstverständliche Vielfalt bei. Wir verstehen darunter nicht nur Diversität der Geschlechter und Herkunftsländer – immerhin sind 56 Nationalitäten bei uns beschäftigt, sondern auch Wissens-, Kultur- und Kompetenzvielfalt. Diese Vielfalt lebten wir von Anfang an und sehen sie als wichtigen Faktor in unserer Weiterentwicklung als Unternehmen.

… Personalentwicklung und Qualifikation

Wir betrachten alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Talente – die wir gemäß ihren Stärken einsetzen, fördern und halten wollen. Dazu brauchen wir veränderungsbereite und mutige Führungskräfte. Die Führungskräfteentwicklung sehen wir als einen wichtigen Baustein, um die Zufriedenheit unserer Beschäftigten zu steigern und sie dauerhaft an uns zu binden.

Gleichzeitig ist Qualifizierung ein wichtiges Thema. Wir haben bereits 2018 ein digitales Lernportal eingeführt, das eigenverantwortliches Lernen fördert und umfangreiche Weiterbildungsangebote in Präsenz und online bietet. Dafür sind wir im vergangenen Jahr mit einem E-Learning Award ausgezeichnet worden. Doch uns geht es nicht um Auszeichnungen, sondern darum, Formen der Aus- und Weiterbildung zu entwickeln, die zu uns passen. Nun rufen wir das Jahr des Lernens aus. Wir wollen dazu anregen, dass sich alle Beschäftigten um ihre persönliche Weiterbildung kümmern. Das können ganz unterschiedliche Dinge sein: der eine will eine neue Sprache lernen, die nächste interessiert sich für agile Methoden, künstliche Intelligenz oder Psychologie.

… ESG – Environmental, Social und Corporate Governance

Nachhaltiges Wirtschaften ist ein Thema, mit dem wir uns im Unternehmen schon seit Jahren beschäftigen – unabhängig von den zunehmenden gesetzlichen Regularien und Prioritäten an den Kapitalmärkten. Wir wollen 2030 CO2-neutral wirtschaften, das ist unser großes Ziel. Darauf arbeiten wir hin. Wir haben auf diesem Weg noch vieles vor, aber auch schon einiges erreicht.

Stichwort „Energie“: Wir beziehen mittlerweile an nahezu allen Standorten Ökostrom – in unserem eigenen Rechenzentrum bereits seit mehreren Jahren. Wir sparen Energie, zum Beispiel durch den Einsatz von LED-Technik und Bewegungsmeldern, wir schonen Ressourcen mit der konsequenten Umsetzung unseres Digital-First-Ansatzes, wir prüfen Möglichkeiten zur Nutzung von Photovoltaik an unseren Standorten zur eigenen Stromversorgung und haben unser Hauptverwaltungsgebäude im Rahmen einer umfassenden Sanierung mit einer modernen, energieeffizienten Gebäudetechnik ausgestattet.

Ein anderes Beispiel ist das Thema „Mobilität“: Derzeit hat jedes zehnte Firmenfahrzeug einen Elektroantrieb – Tendenz steigend. Wir bauen die Ladeinfrastruktur an unseren Standorten aus, bieten neben dem Mitarbeiterfahrzeug-Leasing nun auch ein Fahrrad-Leasing und fördern die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Zentraler Hebel, um CO2 zu sparen, sind unsere Mitarbeiter. Wir wollen unsere Kolleginnen und Kollegen sensibilisieren, bei unverzichtbaren Geschäftsreisen auf Nachhaltigkeitsaspekte vermehrt zu achten: beispielsweise durch die Buchung grün zertifizierter Hotels, wo es möglich ist, oder das Anzeigen des verursachten CO2-Fußabdrucks für Reisen. Und durch die Möglichkeiten des mobilen Arbeitens reduziert sich auch das tägliche Pendeln der Belegschaft.

In unseren Geschäftsbereichen bauen wir gleichzeitig das Sortiment an klimafreundlichen Produkten aus. Unsere Tochter GRAVIS bietet mit der Produktlinie „Networx Greenline“ beispielsweise eine nachhaltige Alternative für zertifiziertes Apple-Zubehör. Bei freenet haben wir frühzeitig das „rephone“ als erstes CO2-neutrales Smartphone in Deutschland vertrieben. Und Aufgaben, wie eine bessere Kreislaufwirtschaft, Refurbishing oder die Verlängerung von Produktlebenszyklen, entwickeln wir weiter.

Doch unsere ambitionierten Nachhaltigkeitsziele erreichen wir nur, wenn alle mit anpacken. Daher bin ich sehr froh, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an unseren Standorten als Nachhaltigkeitsbotschafter engagieren und überlegen, was wir noch tun können, um frühzeitig unsere Klimaschutzziele zu erreichen.

Wir wollen bis zum Jahr 2030 CO2-neutral wirtschaften, das ist unser großes Ziel.
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... ihre geplanten Veränderungen

Die freenet AG hat sich in den vergangenen Jahren schon enorm verändert – als Arbeitgeber und nachhaltiges Unternehmen. Diesen Weg möchte ich gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen fortführen und auch neue Akzente in den von mir verantworteten Bereichen setzen.

Wie bisher möchten wir dafür sorgen, dass wir für unsere Mitarbeiter dauerhaft ein attraktiver Arbeitgeber sind. Das betrifft etwa innovative Arbeitszeitmodelle und die optimale Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Gleichzeitig bietet freenet seit Langem hervorragende Karrierechancen – alle sechs Vorstände sind beispielsweise intern aufgestiegen. Das finden Sie sonst nur in wenigen anderen börsennotierten Unternehmen. Dann geht es darum, in Zeiten des Arbeitnehmermangels attraktiv für Talente zu sein und dort, wo wir keine geeigneten Talente finden, unsere eigenen Beschäftigten weiterzuentwickeln. Dabei bin ich mir sicher, dass wir noch mehr zeigen sollten, wie die Unternehmenskultur bei freenet ist. Nicht ohne Grund bin ich hier ja schon ein paar Jahre aktiv.

Und schließlich geht es darum, dass wir die selbst gesteckten Nachhaltigkeitsziele umsetzen. Wir wissen, was wir wollen. Und wir wissen, wo wir ökologisch stehen. Jetzt geht es darum, die Maßnahmen zu konkretisieren und unser vorhandenes Nachhaltigkeitsprogramm weiter mit Leben zu füllen. Dafür müssen wir unser Handeln im Unternehmen noch stärker ins Bewusstsein rücken. Aus meiner Sicht schaffen wir das am besten, wenn wir gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern überlegen, wo wir in Sachen Klimaschutz noch besser werden können. Ich finde, dass wir da aber schon einiges erreicht haben. Da brauchen wir eher eine Evolution, keine Revolution.

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